Entwicklung am Hotelmarkt
Warum die Herausforderungen für den Privathotelier steigen
Derzeit ist die Hotellerie in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch überwiegend im Besitz privater Hoteliers, doch der Marktanteil der Markenhotels in den Händen von Konzernen nimmt rapide zu. Damit entsteht ein immer größerer Druck auf die Privathotellerie und die Frage: Wie kann ein Einzelunternehmer langfristig überleben, wenn Konzerne mit immensen Budgets und technologischem Know-how den Markt immer weiter erobern?
Marktanteil von privat geführten Hotels
Hotelmarken und -ketten machen derzeit noch die Minderheit der Betriebe aus, nur gerade 13 % aller Betriebe gehören einer Marke an. Doch gehören bereits über 46 % aller Zimmer zu einer Marke, und zwischen 60 % und 70% des Umsatzes am Markt wird von Ketten und Marken erzielt.
Marktanteil von Hotelmarken und -ketten
Das Wachstum in der mitteleuropäischen Hotellerie wird überproportional von Marken und Ketten bestimmt. Eigenständige, individuelle Hotels werden zunehmend verdrängt. Die Verdrängung der Individualhotels durch Marken und Ketten steht dabei in Deutschland erst am Anfang – die Durchdringung von Marken und Ketten ist im Rest von Europa und vor allem in den USA schon deutlich höher.
Technologie und Digitalisierung von Prozessen als Kernstück der Entwicklung
Durch hohe Budgets können Kettenhotels technologisch optimiert den Markt viel besser beherrschen. Für viele privat geführte Hotels ist es nicht finanzierbar, wirklich professionelle und gut ausgebildete Revenue Manager, Marketing Manager und Sales-Fachleute zu beschäftigen. Um den Anschluss an die technologischen Entwicklungen nicht zu verlieren, mangelt es oft an Know-How und Kapital, und aufgrund der radikalen Geschwindigkeit ist es für kleinere Betriebe ohne Unterstützung fast nicht möglich, den Überblick zu behalten.
Nicht nur die Kettenhotellerie macht dem privat geführten Hotelbetrieb das Leben schwer. Die technologische Veränderung geht so rasant, dass ein Einzelbetrieb ohne entsprechend versierte Abteilung mit seinem Know-How gar nicht mehr mithalten kann. Hunderte von Vertriebskanälen, die sich täglich ändern; das Buchungsverhalten der Gäste, welches vielfältigen und schnell ändernden Einflüssen unterliegt; teure Buchungsportale und Vergleichsportale, die den Markt für sich erobern – und vieles mehr. Diese Veränderungen konzentrieren sich auch nicht nur auf die Ballungszentren, der Markt verändert sich in allen Regionen. Inzwischen hat sich der Hotelmarkt in einen Onlinemarkt verwandelt, der alle technologischen Möglichkeiten gnadenlos für sich nutzt. Größere Marken und Ketten können das entsprechende Know-How vorhalten, da sie die Kosten der Spezialisten über eine höhere Anzahl an Betrieben finanzieren können.